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MZ
 - Story Part 3
Metamorphosen

Zuletzt noch ein paar Worte zu der Zeit nach 1993:
Als wir alle bürokratischen Hürden genommen hatten, genossen wir beide erstmal zwei Jahre unsere Krads wie sie waren, fuhren also in den original NVA-Tarnfarben in der Weltgeschichte herum.
Nach zwei Jahren war wieder mal TÜV fällig. Eigentlich sollte es ja keine Probleme geben. Nun ist ein TÜV aber nicht wie der andere. Gab es in Schwegenheim Probleme wegen einer fehlenden Motornummer, erwarteten mich und meinen Freund bei einer anderen Prüfstelle ganz neue Unwegbarkeiten. "MC Owwerbutz" kam beim ersten Anlauf ohne Plakette zurück und berichtete, dass die Herren Ingenieure den nicht von selber hochklappenden Seitenständer und den Sozius-Metallgriff beanstandet hätten - beides Originalteile. Zugegebenermassen war die Argumentation, dass sie in ihrer Ausführung ein Sicherheitsrisiko darstellten nachvollziehbar.
So bastelte ich also zwei Lederbügel, tauschte bei mir den Griff gegen einen solchen aus und schraubte den Seitenständer ab. Am nächsten Tag versuchte ich mein Glück, hatte keine gravierenden Probleme und bekam die Plakette. Mein Freund tat es mir gleich, man unterstellte ihm lediglich, dass er sich meinen Lederriemen ausgeliehen hätte (was jedoch nicht der Fall war).
Ab diesem Zeitpunkt waren unsere Maschinen also nicht mehr "autentisch". Wenig später überkam uns aber sowieso die "Restaurierwut" und "MC Owwerbutz" zerlegte seine TS 250 komplett in alle Einzelteile, um sie neu zu lackieren. Bei dieser Gelegenheit wurde sie logischerweise im Rahmen des Möglichen gleich generalüberholt. Ausserdem wurde der Chrom unter der Farbe auf den Felgen wieder zum Vorschein gebracht und das Teil bekam einen neuen Auspuff verpasst.
Meine Wenigkeit wollte die TS 250 erstmal so lassen wie sie war, also beschäftigte ich mich mit einer neu zugelegten TS 125, die ich ein wenig aufmöbelte. Gemeinsames Schrauben macht einfach mehr Spass...
eine chaotische Werkstatt
1999 war von der NVA-Farbe meiner TS 250 allerdings nicht mehr allzuviel übrig, da ich an mehr und mehr Stellen gezwungen war, wenigstens notdürftig etwas gegen den Rost zu unternehmen. Als ich die Gabelfederung überholen musste, nahm ich dies zum Anlass, zumindest den ohnehin zerlegten Teilen neue Farbe zu verpassen.
Eine Zeitlang lebte ich mit Hänseleien, ob ich mich nicht zwischen einem "Polizeimoped" und einer Militärlackierung entscheiden könne. Im Frühjahr 2000 hatte ich genügend Zeit und beendete den Übergangzustand.
Lediglich der Motor macht mir noch ein paar Sorgen. Ausserdem steht noch die 125er an, die leider immer noch nicht ganz "vollendet" ist. Zum Glück spiele ich fast genauso gern den Mechaniker wie ich fahre...
Fortsetzung folgt...

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